Kennst du diese Gedankenkreise, die dich negativ beeinflussen und sogar belasten? Vielleicht bist du hart zu dir selbst oder übermäßig selbstkritisch? Innere Gespräche, die dich minderwertig fühlen lassen und dich runterziehen werden oft vom inneren Kritiker ausgelöst.
Wir alle haben Tage, an denen die Stimmen in unserem Kopf eine Herausforderung darstellen, aber wenn wir lernen, mit dem "inneren Kritiker" zu arbeiten, können wir unsere Energie darauf richten, einen Geisteszustand zu kultivieren, der uns stärkt. In diesem Artikel zeigen wir dir Praktiken, die negative Selbstgespräche in kraftvolles Selbstmitgefühl verwandeln.
Was ist der innere Kritiker?
Der "innere Kritiker" ist ein Begriff, der oft von Psychologen verwendet wird und negatives Selbstgespräch beschreibt. Wenn du dir jemals gesagt hast, dass du "nicht gut genug" bist, oder dich wegen deines Aussehens, deines Bildungsstands oder deines Verhaltens schuldig gefühlt hast, war das der innere Kritiker. Wenn du mit dir selbst sprichst und du dabei Sätze wie "Ich bin zu dumm" oder "andere sind viel besser als ich" verwendest oder du aus einem Gefühl des Mangels heraus handelst, ist es wahrscheinlich, dass du dein innerer Kritiker aktiv ist.
Diese innere, negative Stimme im Kopf ist etwas, womit sich Yogis schon vor Tausenden von Jahren beschäftigen. Eine Definition von Yoga ist schließlich "Chitta Vritti Nirodaha" oder "das Aufhören der Schwankungen des Geistes". Viele von uns leben seit Jahren ein Leben, das von den Schwankungen und kritischen Stimmen im Geist diktiert wird. Oft fühlen wir Scham und Schuld für das, was wir sind und verweigern uns stattdessen, die beste Version von uns selbst zu werden.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass der innere Kritiker eine Ansammlung von Worten und Sätzen ist, die uns als Kinder immer wieder gesagt wurden. Wenn dir als Kind gesagt wurde, dass Du nicht klug genug bist, ist es wahrscheinlich, dass diese Worte auch heute noch in Deinem Kopf nachhallen.
Ursprünglich diente der innere Kritiker dazu, uns beim Überleben zu helfen - gute Entscheidungen sind gleichbedeutend mit Leben, während schlechte Entscheidungen zu einem schnellen Ableben führen könnten. Der innere Kritiker kann also auch hilfreich sein. Zum Beispiel, wenn wir sehr schnelle Veränderungen herbeiführen müssen. Auf die Dauer jedoch signalisiert übermäßige Selbstkritik dem Nervensystem Gefahr und versetzt uns in den "Kampf- oder Flucht"-Modus. Übermäßige Selbstkritik führt zu Stress weniger Empathie uns selbst gegenüber.
Empathie, Mitgefühl & kulturelle Werte
Empathie wird definiert als "die Fähigkeit, die Gefühle eines anderen zu verstehen und zu teilen". Empathievermögen weist auch auf die Fähigkeit hin, Verständnis und Mitgefühl für uns selbst zu haben.
Ist Empathie überall auf der Welt gleich ausgeprägt?
Eine Studie der Studie der Michigan State University hat das untersucht. In einer Liste der Länder, die am meisten und am wenigsten Selbstmitgefühl zeigen, liegt Deutschland im Mittelfeld. Einige Osteuropäische Länder schnitten sehr schlecht ab und zu den zehn empathischsten Ländern zählen wohl Ecuador, Saudi Arabien, Peru, Dänemark, die vereinigten Emiraten, Korea, die USA, Taiwan, Costa Rica und Kuwait.
Auch wenn viele von uns in Deutschland eine selbstkritische Denkweise haben, ist es nie zu spät für innere Veränderung. Wir müssen nicht mit negativen Selbstgesprächen und übertriebenem Perfektionismus weitermachen.
Wenn wir uns dauerhaft glücklicher, gesünder und ausgeglichener fühlen wollen, ist es der richtige Weg mit unserem inneren Kritiker zu arbeiten. Als Autor von „Chatter: The Voice In Our Head, Why It Matters & How To Harness It“ sagt Ethan Kross: "Es geht nicht darum, den inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen, sondern ihn zu lenken."
Im Folgenden haben wir ein paar Übungen zusammengefasst, die dich dabei unterstützen können, deinen inneren Kritiker kennen zu lernen und mit ihm zu arbeiten.
Beginne eine Journaling-Praxis:
Tagebuchschreiben kann ein unglaublich aufschlussreicher Weg sein, um die Funktionsweise des Geistes zu verstehen.. Das „6 Minuten Tagebuch“ oder das „Mein Selfcare Journal“ sind wundervolle Journals für Selbstreflektion und Veränderung. Auch das freie Schreiben in ein leeres Heft oder Buch kann unglaublich heilsam sein.
Nutze ein Mantra:
Das Wort "Mantra" bedeutet frei übersetzt "das, was den Geist lenkt". Die Worte, die wir benutzen, prägen sich tief in den Geist ein. Wenn du also bemerkst, dass der innere Kritiker bestimmte Phrasen wie "Ich bin nicht gut genug" äußert, wähle ein Mantra wie "Ich bin gut genug" oder "Ich schätze mich selbst". Die Verwendung einer Malakette kann dabei helfen, die Übung meditativer zu gestalten und so tiefer in das Unterbewusstsein zu arbeiten.
Ausruhen:
Auf den inneren Kritiker zu hören, belastet das Nervensystem stark, und oft ist es auch der innere Kritiker, der uns über unsere körperlichen und geistigen Grenzen hinaustreibt. Um Deine Energie positiv zu lenken, verpflichte dich dazu mehr zu ruhen und dich zu erholen. Dies verschafft deinem Nervensystem wichtige Pausen. Eine erholsame Übung, die sich auf die Öffnung des Herzens konzentriert, kann zum Beispiel Wunder bewirken.
Metta Bhavna-Meditation:
Metta Bhavna ist die buddhistische Meditation der "liebenden Güte", die hilft, Mitgefühl für andere und uns selbst zu kultivieren. Die Praxis beinhaltet das Senden von Gedanken der Liebe und Güte an diejenigen, die wir lieben, an diejenigen, die wir herausfordernd finden, diejenigen, denen wir gleichgültig gegenüberstehen, und schließlich an uns selbst. Menschen, die diese Art der Meditation regelmäßig anwenden berichten von mehr innerer Ruhe und weniger kritisierenden Gedanken.
Achtsamkeit:
Sei dir bewusst, dass seine Gedanken dein Leben weiter gestalten. Beobachte Situationen, die den inneren Kritiker zum Sprechen bringen. Achte darauf, wie Deine Gedanken im Laufe des Tages schwanken, und lenke die Energie deines Geistes dorthin, wo du sie haben möchtest.
Die Kombination aus Meditation, Journaling, Ruhe und Mantren wird den inneren Kritiker über kurz oder lang verändern.
Denke immer daran, dass es nicht darum geht, den inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen, sondern darum, ihn weise zu lenken.
Namasté
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